Ob rot oder grün, Pesto mit Nudeln schmeckt einfach lecker. Erstmals Mitte des 19. Jahrhunderts in Ligurien hergestellt, entwickelte sich Pesto zu einem festen Begleiter von Nudeln in der traditionellen italienischen Küche. Nach originalem Rezept ist sowohl rotes als auch grünes Pesto laktosefrei. Leider sieht das bei fertigen Industrieprodukten anders aus. Hier kommt es auf den Einzelfall an. Einige Pestos sind laktosefrei, andere sind es nicht.
Wie wird Pesto hergestellt?
Traditionell werden Pinienkerne ohne Öl geröstet, bis diese goldbraun sind. Mit einem Mörser werden die abgekühlten Pinienkerne zusammen mit Basilikum und Knoblauch zerstampf, anschließend werden noch Olivenöl und Parmesan dazu gegeben. Mehr braucht es nicht für ein gutes „Pesto alla Genovese“. Hier die benötigten Zutaten:
- 40 g Pinienkerne
- 2 Töpfe Basilikum (entspricht etwa 40 bis 50 g Basilikum)
- 2 frische Knoblauchzehen
- 150 ml Olivenöl („Natives Olivenöl extra“)
- 50 g Parmesan
Du kannst mit der Rezeptur etwas spielen, je nach Geschmack. Etwas mehr Öl, etwas mehr Parmesan oder etwas mehr Basilikum – je nach persönlicher Vorliebe.
Ist Pesto laktosefrei?
Wie man an obigem Original-Rezept sieht, ist Pesto laktosefrei. Nur Parmesan ist überhaupt ein Milchprodukt, allerdings ist Parmesan so lange gereift, sodass der Milchzucker während der Reifung abgebaut wurde. Der Laktosegehalt von Parmesan ist 0 Gramm Laktose auf 100 Gramm Parmesan. Mehr darüber erfährst du in meinem Artikel über Parmesan.
Auch Pesto Rosso ist nach originalem Rezept laktosefrei. Dort finden sich dann getrocknete Tomaten wieder statt Basilikum. Teilweise auch andere Gewürze, aber keine Laktose.
Anders sieht es leider bei Industrieprodukten aus.
- Barilla Pesto alla Genovese: In diesem Pesto von Barilla sind Molkenpulver und Buttermilchpulver enthalten, sowie Aromen auf Basis von Milch. Alleine aufgrund des Molkenpulvers ist dieses Pesto nicht laktosefrei. Nebenbei bemerkt werden auch Cashewkerne statt Pinienkerne verwendet und Sonnenblumenöl statt Olivenöl.
- Barilla Pesto Basilico e Rucola: Hier gilt das gleiche wie bei dem vorhergehenden Produkt. Molkenpulver und Buttermilchpulver sowie Aromen auf Basis von Milch sorgen dafür, dass dieses Pesto nicht laktosefrei ist. Cashewkerne und Sonnenblumenöl ersetzen Pinienkerne und Olivenöl.
- Barilla Pesto Rosso: Auch im roten Pesto von Barilla finden sich Molkenpulver und Aromen auf Basis von Milch wieder. Daher ist es nicht laktosefrei und mit Cashewkernen und Sonnenblumenöl auch eine deutlich andere Rezeptur als das originale Pesto aus Italien.
- Barilla Pesto alla Calabrese: Ebenfalls nicht laktosefrei aufgrund von Molkenpulver.
- Byodo Pesto alle Genovese: Auch dieses Pesto enthält Sonnenblumenöl und Cashewkerne. Zusätzlich ist auch natives Olivenöl extra enthalten. Und dieses Pesto ist laktosefrei. Die Zutatenliste ist auch erfreulich kurz (Basilikum, Sonnenblumenöl, Cashewkerne, natives Olivenöl Extra, Meersalz, Hartkäse, Knoblauch und Zitronensaftkonzentrat).
- Bertolli Pesto Verde: Eher weiter hinten ist in der Rezeptur Milcheiweiß enthalten. Das ist zwar nicht laktosefrei, aber enthält nur geringe Restmengen an Laktose, da Laktose Zucker ist. Und Milcheiweiß enthält nur noch geringe Mengen an Zucker und Fett. Ebenso die Aromen auf Basis von Milch sollten eigentlich unproblematisch sein. Fazit, dieses Produkt ist nicht definitiv laktosefrei, aber ich würde sagen, dass es bei Laktoseintoleranz meistens gut vertragen werden sollte. Wenn man möchte, kann man also ausprobieren.
- Bertolli Pesto Rosso: Das Pesto Rosso von Bertolli ist laktosefrei. Nur Hartkäse (Pecorino Romano DOB, Grana Padano) ist enthalten. Dieser ist aufgrund der langen Reifung laktosefrei.
- Bertolli Pesto Calabrese: In diesem Pesto ist Ricotta mit einem Anteil von 26 Prozent enthalten. Ricotta ist nicht laktosefrei, daher ist auch dieses Pesto mit einem hohen Anteil an Ricotta nicht laktosefrei.
Es gibt noch viele weitere Pestos, besonders auch in Biomärkten und von Bio-Herstellern. Du solltest in jedem Fall die Zutatenliste studieren und auf Zutaten wie Molkepulver achten. Gerade Bio-Produkte sind erfreulicherweise aber oft laktosefrei. Doch es gilt, genau zu prüfen.
Warum dürfen in Pesto alla Genovese Cashewkerne und Sonnenblumenöl verwendet werden?
Man kennt es häufig, es gibt zahlreiche Produkte in der EU, welche geschützt sind. Die Rezepturen dürfen nur bestimmte Zutaten enthalten und der Austausch durch andere, preiswertere Zutaten ist nicht erlaubt. Doch bei der Pesto alla Genovese gibt es diesen Schutz nicht. Das liegt nur daran, dass bisher noch kein korrekter Antrag gestellt wurde, welcher „Pesto alla Genovese“ zu einer geschützten Herkunftsbezeichnung machen könnte. Dieser Zustand dauert nun schon Jahre an.