Laktosefreies Eis | 8 leckere Sorten im Vergleich

Speiseeis

Eis ist sicherlich eines der schwierigsten Themen bei Laktoseintoleranz. Jedes Jahr isst jeder Deutsche im Schnitt ca. 8 Kilogramm Speiseeis pro Jahr. Nicht nur Zuhause, auch am Baggersee, bei sommerlichen Radtouren oder eben einfach mal so bei der Eisdiele, welche man schon seit seiner Kindheit besucht. Da es nicht die eine Rezeptur gibt, kann man auch keine generelle Aussage zum Laktosegehalt von Eis treffen. Für Speiseeis auf der Basis von Milch kann man etwa von 3 bis 8 Gramm Laktose auf 100 Gramm Eis ausgehen. Das ist nur als genereller Richtwert zu verstehen. Man erkennt aber schon, dass Speiseeis teilweise mehr Laktose auf 100 Gramm enthalten kann als Milch. Es kann daher eine wahre Laktosebombe sein. Andererseits gibt es auch zunehmend mehr Alternativen ohne Milch.

Wie wird Speiseeis hergestellt?

Die Zutaten werden vermischt und unter ständigem Rühren gefroren. Dieses ständige Rühren ist der eigentliche Trick, dadurch wird Luft in die Eismasse gebracht und die Eiskristalle bleiben klein. Es entsteht eine cremige Konsistenz.

Heutzutage gibt es sehr bezahlbare und gute Eismaschinen für Zuhause. Das ist natürlich eine tolle Möglichkeit, sich sein Eis einfach selbst herzustellen und dabei laktosefreie Zutaten zu verwenden. Das Grundrezept ist eigentlich sehr einfach:

  • Flüssigkeit, z.B. Milch, Sahne, Quark und Joghurt oder Milch-Alternativen auf Basis von Soja, Mandeln, Hafer, Cashews oder Soja Cuisine (Sahne-Alternative auf Basis von Soja)
  • Zucker
  • Eier als Emulgator oder als vegane Alternative Johannisbrotkernmehl
  • beliebige weitere Zutaten wie Früchte oder Gewürze

Es gibt grundsätzliche eine große Auswahl an Eisvarianten, je nach Zubereitungsart und Zutaten, darunter folgende:

  • Cremeeis: Dieses Eis enthält mindestens 50 Prozent Milch und je Liter Milch mindestens 270 Gramm Vollei oder 90 Gramm Eigelb
  • Milcheis: Mindestens 70 Prozent Milchanteil, das ist heutzutage die beliebteste Eissorte
  • Eiscreme: Mindestens 10 Prozent Milchfett ist enthalten
  • Fruchteis: Mindestens 20 Prozent Frucht sind enthalten; bei Zitrusfrüchten sind nur 10 Prozent Frucht vorgeschrieben
  • Fruchteiscreme: Mindestens 8 Prozent Milchfett und ein deutlich wahrnehmbarer Fruchtgeschmack
  • Softeis: Während des Einfrierens wird das Eis ständig aufgeschäumt, es entsteht ein besonders weiches Eis
  • Sojaeis: Statt Milch wird hier eine Milch-Alternative auf Basis von Soja verwendet; daher meist laktosefrei
  • Sorbet: Auch Sorbet ist oft laktosefrei, aber bitte trotzdem die Zutatenliste beachten, es handelt sich eher um gefrorenen Fruchtsaft, meist mit zusätzlichem Zucker
  • Wassereis: Wasser, Zucker und geschmacksgebende Zutaten sind hier die Basis
  • und es gibt natürlich zahlreiche weitere Sorten

Nährwertangaben

Aufgrund der Sortenvielfalt sind Nährwertangaben natürlich nie allgemeingültig. Hier ein Beispiel für ein beliebtes Vanille-Eis auf Basis von Milch:

Brennwert  100 kcal
Fett 4,5 g
– davon gesättigte Fettsäuren 4,0 g
Kohlenhydrate 14,0 g
– davon Zucker 12,0 g
Eiweiß 1,5 g
Salz 0,055 g

Wie hoch ist der Laktosegehalt von Speiseeis?

SchokoladeneisDas beliebte Milcheis enthält mindestens 70 Prozent Milch und Milch enthält mindestens 4,8 Gramm Laktose auf 100 Gramm. Daraus lässt sich relativ einfach ableiten, dass ein normales Milcheis mindestens 3,4 Gramm Laktose auf 100 Gramm enthält. Der Milchgehalt kann auch höher sein, ebenso können weitere Milchprodukte in der Rezeptur enthalten sein und der Laktosegehalt der Milch kann ebenfalls höher sein. Viele Milcheissorten werden also wahrscheinlich mehr als 3,4 Gramm Laktose auf 100 Gramm enthalten. Das ist ein substanzieller Wert, welcher bei Laktoseintoleranz im Regelfall nicht problemlos vertragen wird, natürlich je nach Menge. Aber auch die üblichen Portionsgrößen betragen meist eher mehr als 100 Gramm.

Gibt es laktosefreies Speiseeis?

Ben & Jerry’s

Ich selbst bin ein großer Fan der Non-Dairy-Varianten von Ben & Jerry’s und dabei ist die Sorte „Peanut Butter & Cookies Non-Dairy Ice Cream“ mein Favorit. Es handelt sich um veganes Eis auf Mandelbasis, also komplett frei von Laktose. Im Gegensatz zu den normalen Ben & Jerry’s Sorten sollte man das Eis etwas länger antauen lassen, bevor man es genießt. Die Erdnussbutter harmoniert geschmacklich sehr gut.

Langnese Cremissimo

Auch bei Langnese hat es sich herum gesprochen, dass Millionen Menschen in Deutschland laktoseintolerant sind. Von Cremissimo gibt es jetzt auch laktosefreies Eis. Laut Langnese finden sich in 100 Gramm Eis maximal 0,01 Gramm Laktose. Diese Grenze ist also noch mal etwas schärfer als die sonst üblicherweise angewandte Grenze von 0,1 Gramm Laktose auf 100 Gramm. Im Gegensatz zu dem veganen Eis von Ben & Jerry’s ist auch die laktosefreie Variante von Cremissimo nicht vegan. Es werden aber laktosefreie, entrahmte Milch, laktosefreie Sahne und laktosefreies Magermilchpulver verwendet.

MinusL

Auch von MinusL gibt es laktosefreies Eis. Neben Bechern mit Schokolade, Bourbon-Vanille oder Erdbeere gibt es auch Eis am Stiel mit Zartbitterschokoladenüberzug und Bourbon-Vanille-Eis im Hörnchen. Auch hier handelt es sich nicht um veganes Eis. Wie bei bei dem laktosefreien Cremissimo von Langnese handelt es sich um normales Speiseeis, aber eben mit laktosefreien Milchprodukten als Basis.

Alpro

Von Alpro gibt es seit 2019 einige vegane Eissorten. Besonders die Sorte „Hazelnut Chocolate“ gehört zu meinen Favoriten. Nach Wasser ist die Hauptzutat ein löslicher Mais-Ballaststoff. Dementsprechend ist der Ballaststoffgehalt mit 5,9 Gramm Ballaststoffe auf 100 Milliliter Eis auch entsprechend.

Helador

Helador ist eine kleine Eis-Manufaktur aus dem hessischen Limburg an der Lahn. Neben fruchtigem Sorbets und veganem Eis ohne Soja, stellt Helador auch laktosefreies Milchspeiseeis her. Während die Sorbets und die veganen Eissorten von Natur aus laktosefrei sind, werden die laktosefreien Sorten mit laktosefreier Milch und laktosefreier Sahne hergestellt. Die Besonderheit bei Helador ist die Bio-Zertifizierung. Dabei gilt, dass Bio nicht gleich Bio ist. Helador erfüllt neben er EU-Öko-Verordnung auch den hohen Demeter-Standard. Dementsprechend ist die erste Anlaufstelle für Speiseeis von Helador auch der nächste Biomarkt. Neben den drei laktosefreien Produktlinien gibt es im Sortiment von Helador aber auch normales Speiseeis mit laktosehaltiger Milch, also bitte darauf achten, dass das Produkt gekennzeichnet ist als vegan oder laktosefrei.

Bofrost und Rewe

Auch bei Bofrost gibt es einige Sorten laktosefreies Eis. Neben den üblichen Sorten Schoko und Vanille auch ein Sandwich nach Fürst Pückler Art und eine „Dame Blanche“. Letzteres ist auch bekannt unter dem Namen „Coupe Dänemark“. Ohne Sandwich, aber auch ein Eis nach Fürst Pückler Art ohne Laktose gibt es bei Rewe unter der Eigenmarke „Rewe frei von“.

Veganes Eis

Neben diesen Produkten gibt es noch einige, weitere vegane Eissorten. Häufig auf Basis von Soja, Kokosmilch oder Lupinen. Und auch Fruchtsorbet ist im Regelfall frei von Milch und daher auch laktosefrei.

Wissenswertes

Erstmals wurde Eis vermutlich im antiken China hergestellt. Auch in der europäischen Antike war Eis allerdings schon bekannt. In der Neuzeit verbreite sich Speiseeis zunächst in Italien und Frankreich, aber danach auch recht schnell in ganz Europa. Schon im 18. Jahrhundert gab es den Straßenverkauf von Eis in Frankreich. Auch in den USA verbreitete sich Eis bereits Ende des 18. Jahrhunderts. Die ersten italienischen Eisdielen in Deutschland gab es in den 1920er Jahren. Die industrielle Herstellung durch Schöller und Langnese begann in Deutschland in den 1930er Jahren. In Deutschland werden heutzutage etwa zwischen 7 und 9 Liter Eis pro Person konsumiert.

Wenn es um das Thema Eis geht, ist für manche auch das Thema Schlagsahne nicht weit entfernt. Auch hier gibt es einiges zu beachten. Wenn du weitere Informationen haben möchtest, wie du in Zukunft dein Eis mit Schlagsahne genießen kannst, dann habe ich hier weitere Informationen über laktosefreie Schlagsahne.