Es gibt zahlreiche unterschiedliche Arten von Keksen und noch viel mehr Hersteller und individuelle Rezepturen. Es gibt viele Kekse, welche Laktose enthalten, obwohl man es nicht vermutet und es gibt viele andere Kekse, welche keine Laktose enthalten, obwohl man es vermuten könnte. Nur als einführendes Beispiel, der Butterkeks von Leibniz enthält als Milchprodukt eben nicht nur Butter. Butter selbst wäre auch bei Laktoseintoleranz im Regelfall kein Problem, weil Butter nur wenig Laktose enthält und auch die Menge gering ist. Aber der Butterkeks von Leibniz enthält auch noch Molkenerzeugnis, Vollmilchpulver und Aromen auf Basis von Milch. Damit ist er bei Laktoseintoleranz ungeeignet. Das Gegenteil dazu sind die Oreo-Kekse. Weder der Keks noch die weiße Masse dazwischen enthalten Milch. Oreo-Kekse sind laktosefrei und vegan.
Kekse können Laktose enthalten, müssen aber nicht. Es kommt auf die individuelle Rezeptur an und ein Blick auf die Zutatenliste ist unvermeidlich.
Leibniz-Kekse
Wie oben schon geschrieben, ist der originale Butterkeks von Leibniz nicht laktosefrei, da er neben Butter auch noch Molkenerzeugnis, Vollmilchpulver und Aromen auf Basis von Milch enthält. Viele andere Produkte von Leibniz enthalten ebenfalls Laktose. Es gibt von Leibniz „Minis gluten- und laktosefrei“, diese haben aber aufgrund dessen, dass diese glutenfrei sind, eine stark veränderte Rezeptur. Statt Weizenmehl wird hier Maisstärke und Maismehl verwendet. Im Gegensatz zu manch anderem Hersteller sind auch die Haferkekse nicht laktosefrei. Auch die Kekse in der Richtung „Choco Edelherb“ enthalten Vollmilchpulver. Nur die „Zoo Fabelwesen“ gibt es ebenfalls glutenfrei und laktosefrei. Das bedeutet aber wiederum, dass in der Rezeptur Maisstärke und Maismehl verwendet werden statt Weizenmehl. Laktosefreie Kekse oder Keksprodukte auf Basis von Weizenmehl gibt es bei Leibniz also nicht.
Oreo-Kekse
Seit etwa 2013 wurde die Rezeptur auch in Deutschland umgestellt. Nachdem die Oreo-Kekse in den USA schon längere Zeit davor keine Milch in der Rezeptur enthalten hatten, wurde damals auch die Rezeptur in Deutschland auf milchfrei umgestellt. Die Oreo-Kekse sind daher sogar vegan.
Das trifft aber nur auf die originalen Kekse zu und einige Varianten. Andere Oreo-Produkte, beispielsweise die Oreo Joy Fills sind nicht laktosefrei. Ganz im Gegenteil, Milchzucker ist sogar explizit in der Zutatenliste verzeichnet. Das bedeutet diesen Keksen wurde explizit zusätzliche Laktose zugesetzt.
Pick Up!
Pick Up wurde 1999 von Bahlsen als erster Keks mit Schokoladenfüllung des Herstellers eingeführt. Es gibt mittlerweile einige Varianten und es wurde auch bereits eine Variante wieder eingestellt, „Pick Up Dark“. Diese Variante mit dunkler Schokolade war aber ebenfalls nicht laktosefrei. Keine Sorte von Pick Up ist laktosefrei.
Eine 100-prozentige Alternative gibt es nicht, jedoch kann man beispielsweise die Butterkekse mit Schokolade von MinusL hernehmen. Während bei Pick Up eine Schokoladenfüllung zwischen zwei Keksen ist, wird bei den Butterkeksen mit Schokolade von MinusL einfach ein einzelner Butterkeks mit Schokolade überzogen.
Prinzenrolle
Die Prinzen Rolle geht auf Edouard de Beukelaer zurück, welcher 1870 eine Keksfabrik eröffnete, nachdem er vorher bereits viele Jahre mit verschiedenen Zutaten, Rezepten und Formen experimentierte. Unter dem Namen „Prince Fourré“ kam 1946 schließlich der erste direkte Vorgänger der Prinzen Rolle auf den Markt. Mittlerweile gibt es neben der traditionellen Prinzen Rolle zahlreiche Varianten wie etwa die „Cremys“, eine Variante in Vollkorn oder die Prinzen Rolle „Choco Duo“, doch leider ist keine Variante laktosefrei. Auch die Variante „Black and White“, welche an Oreo-Kekse erinnert, ist im Gegensatz zu den Oreo-Keksen, nicht laktosefrei.
Zum Glück gibt es von MinusL eine Alternative. Die „Doppelkekse mit 28 % Kakaocremefüllung“ erinnern sowohl in Geschmack, Aussehen als auch Verpackung stark an die Prinzen Rolle. Im Grunde würden aber auch die Butterkekse mit Schokolade von MinusL als Alternative durchgehen, denn im Prinzip ist die Prinzen Rolle ja nichts anderes als Keks und Schokolade in einem Produkt. Für die ganzen anderen oben erwähnten Varianten wie etwa „Choco Duo“ oder „Cremys“ gibt es leider keine direkt vergleichbare laktosefreie Alternative.
Knoppers
Die gefüllte Waffelschnitte von der August Storck KG ist leider nicht laktosefrei. In der Rezeptur ist Magermilchpulver enthalten. Der Anteil ist mit etwa 13,5 Prozent auch relativ hoch. Da in Magermilchpulver selbst etwa 51 Gramm Laktose auf 100 Gramm Magermilchpulver enthalten sind und da ein Knoppers 25 Gramm wiegt, lässt sich der exakte Anteil an Laktose je einzelnem Knoppers auch genau berechnen. Er beträgt rund 1,7 Gramm Laktose je einzelnem Knoppers. Weiter hinten in der Zutatenliste sind weitere laktosehaltige Zutaten, aber diese haben aufgrund der geringen Menge auch nur einen sehr geringen Einfluss.
Bei nur sehr leichter Laktoseintoleranz verträgst du das vielleicht gerade so. Zum Glück gibt es aber auch eine gute laktosefreie Alternative. Von MinusL gibt es die „Milch-Haselnuss-Schnitte“, welche geschmacklich und optisch kaum von Knoppers zu unterscheiden ist. Wer eine laktosefreie Alternative zu Knopers sucht, sollte damit auf jeden Fall glücklich werden.
Hanuta
Im Jahr 1959 wurde Hanuta in Deutschland durch den italienischen Süßwarenhersteller Ferrero eingeführt. Der Name ist ein sogenanntes Akronym und basiert auf dem Wort Haselnusstafel. Leider ist Hanuta nicht laktosefrei. Enthalten sind unter anderem Süßmolkenpulver, Vollmilchpulver und Magermilchpulver. Das sind alles Zutaten, welche einen sehr hohen Anteil an Laktose haben.
Von frankonia gibt es eine „Haselnuss Schnitte“ in laktosefreier Variante. Da diese auch glutenfrei ist, wurde auch hier das Weizenmehl durch Maismehl ersetzt. Demzufolge ist das auch keine hundertprozentige Alternative, wenn du „nur“ Laktoseintoleranz hast. Trotzdem natürlich eine Überlegung wert.
Zu sportlichen Großereignissen wie etwa Welt- und Europameisterschaften im Fußball gibt es regelmäßig Sammelbilder in den Hanuta-Verpackungen sowie auch bei anderen Produkten von Ferrero. Diese Sammelbilder lassen sich aber auch online bei Ferrero kaufen und dabei im Regelfall sogar gezielt bestimmte Motive. Ihr müsst also darauf nicht verzichten, auch wenn ihr aufgrund von Laktoseintoleranz auf Hanuta verzichtet.
Soft Cake von Griesson
Den Soft Cake von Griesson gibt es in verschiedenen Varianten. Natürlich ist die Variante „Orange Vollmilch“ nicht laktosefrei. Ganz im Gegenteil, auch hier ist Milchzucker, also Laktose, sogar Teil der Rezeptur. Außerdem auch Magermilchpulver. Auf diese Variante verzichtet ihr besser, alle anderen Varianten sind aber tatsächlich frei von Milchbestandteilen und daher auch laktosefrei.
Chocolate Mountain Cookies von Griesson
Mittlerweile gibt es die „American Cookies“, also die runden Kekse aus Mürbeteig mit Schokoladenstückchen, von zahlreichen Herstellern. Auch in jedem Subway findet ihr sie. Hier gleich vorweg die Information, sämtliche Cookies bei Subway enthalten Laktose. Doch am bekanntesten sind sicherlich die Cookies von Griesson. Diese gibt es in drei Sorten:
- Crispy Brownie
- Big Nut
- Classic und Classic Minis
Und auch hier eine kleine Überraschung für mich, denn die Sorte „Big Nut“ ist tatsächlich komplett laktosefrei. Es handelt sich um Mürbegebäck mit Zartbitterschokoladenstückchen und gehackten Haselnüssen. Die anderen beiden Sorten, also „Crispy Brownie“ und „Classic“ enthalten auch Vollmilchschokoladenstückchen und sind damit nicht laktosefrei, aber die Sorte „Big Nut“ enthält diese eben nicht und ist damit laktosefrei. Für mich ganz klar ein kleiner Geheimtipp im Bereich der laktosefreien „American Cookies“. Der Vorteil ist zudem auch, dass es diese Cookies in sehr vielen Supermärkten gibt.
Weitere Produkte von Griesson
„Black5“ erinnert vom Aussehen sehr stark an Oreo-Kekse. Wie immer trügt der Schein allerdings, die Rezeptur unterscheidet sich deutlich, denn es ist Süßmolkenpulver enthalten. Bei Laktoseintoleranz bitte meiden, denn der Laktosegehalt von Süßmolkenpulver ist sehr hoch. Auch viele andere Kekse von Griesson enthalten Laktose. Teilweise ist das ja sehr offensichtlich, etwa wenn diese mit Vollmilchschokolade überzogen sind. Aber auch die „Erfrischungssticks“ sind zwar mit Zartbitterschokolade überzogen, also eigentlich laktosefreier Schokolade, aber in der Rezeptur ist eben auch Milchzucker enthalten, also Laktose. Wie immer gilt, dass ihr aufmerksam die Zutatenliste lesen solltet.
Bahlsen
Zahlreiche Kekse und Gebäckarten gibt es von Bahlsen. Die Produkte wechseln auch ab und an, so dass ich sicherlich nicht jedes Produkt prüfen konnte. Doch laktosefreie Produkte sind mir nicht aufgefallen. Selbst die Blätterbrezeln enthalten Vollmilchpulver. Selbst die Variante Edelherb enthält Molkenerzeugnis, Vollmilchpulver und Magermilchpulver.
Neapolitaner
Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Neapolitaner-Waffel vom Österreicher Josef Manner erfunden. Es sind Waffeln mit Haselnuss-Kakao-Creme, dabei wechseln sich die Schichten immer wieder ab. Die Haselnüsse stammten ursprünglich aus der Gegend um Neapel, daher der Name Neapolitaner-Waffel oder auch Neapolitaner-Schnitte. Das von Josef Manner gegründete Unternehmen tritt heute unter dem Namen „Manner“ auf und stellt auch weiterhin hauptsächlich Neapolitaner-Schnitten her. Und diese sind tatsächlich laktosefrei und sogar vegan. Bekanntestes Konkurrenzprodukt sind die Neapolitaner-Waffeln von Loacker. Diese enthalten Süßmolkenpulver und Magermilchpulver und sind damit nicht laktosefrei. Bei Laktoseintoleranz also ganz klar die Empfehlung, greift auf die originalen Neapolitaner-Schnitten von Manner zurück. Diese sind vegan und laktosefrei.
Haselnuss Mignon Schnitten
Ein weiteres Produkt von Manner sind Mignon-Schnitten, dabei handelt es sich um Neapolitaner-Schnitten überzogen mit Schokolade. Diese sind allerdings nicht laktosefrei, aber hier gibt es von MinusL eine entsprechende laktosefreie Alternative.
Brandt Hobbits
Die beliebten Mürbekekse von Brandt gibt es in zwei Varianten, „schoko“ und „kernige“. Während die Variante „schoko“ natürlich Laktose enthält, da es eben ein Mürbekeks mit 21 Prozent Vollmilchschokolade ist, wundert es mich bei der Vollkorn-Variante, welche als „kernige“ bezeichnet wird, doch etwas, dass auch dort Magermilchpulver als Zutat enthalten ist. Denn die Zutatenliste beginnt mit Haferflocken und Weizenvollkornmehl und lässt erst mal vermuten, dass es hier etwas in Richtung „Clean Eating“ geht, doch etwas weiter hinten in der Zutatenliste steht dann Magermilchpulver. Damit sind beide Varianten von den Hobbits von Brandt nicht laktosefrei und bei Laktoseintoleranz damit ungeeignet.
Wikana
Wikana produziert Kekse, welche vor allem in den neuen Bundesländern beliebt sind, denn Wikana produziert schon seit 1906 in der Lutherstadt Wittenberg. Diese Produktion wurde auch während der DDR-Zeit weitergeführt, in dieser Zeit allerdings als verstaatlichtes Unternehmen. Mittlerweile wieder unabhängig, produziert Wikana viele Produkte nach originaler Rezeptur. Das ist beispielsweise bei dem sehr beliebten „Othello Keks“ der Fall. Die Zutatenliste ist für ein industrielles Produkt relativ kurz und der Keks ist vegan. Vegan bedeutet in jedem Fall auch laktosefrei.
Veganz
Von Veganz gibt es ein besonders interessantes Produkt. Unter dem Namen „Der Keks“ gibt es eine vegane Alternative zu dem Butterkeks. Wenn in einem Butterkeks nur etwas Butter enthalten wäre, wäre es meist auch kein so großes Problem bei Laktoseintoleranz. Jedoch enthalten fast alle Produkte vom Marktführer Leibniz eben auch verschiedene Milchpulver. Dadurch sind diese Butterkekse dann doch ungeeignet bei Laktoseintoleranz. Deswegen ist „Der Keks“ von Veganz eine tolle Alternative, da er vegan ist und damit auch komplett laktosefrei.
Ursprünglich hat Veganz auf eigene Läden gesetzt, diese gibt es aber mittlerweile nur noch in Berlin. Die Produkte von Veganz findest du aber in Supermärkten, Drogerien und auch Biomärkten. Nicht überall und die Chancen stehen auch in entsprechenden Stadtvierteln besser, in welchen mehr vegane Kundschaft zu erwarten ist, da jede Filiale auch ein individuelles Sortiment hat, welches sich an der lokalen Kundschaft orientiert.
Coppenrath Feingebäck
Die Firma Coppenrath Feingebäck sollte man nicht mit Coppenrath & Wiese verwechseln. Letztere Firma wurde 1975 gegründet und ist vor allem auf tiefgekühlte Torten spezialisiert. Coppenrath Feingebäck wurde bereits 1825 gegründet und ist Hersteller zahlreicher Backwaren, darunter auch viele laktosefreie Produkte.
Folgende Produkte gehören zu dem laktosefreien Sortiment von Coppenrath Feingebäck:
- Butter-Spekulatius in zwei Varianten
- Gewürzspekulatius
- Karamell Gebäck
- Spritz Genuss
- Double Cooky Vanille
- Double Cooky Cacao
- King Cooky
- Choco Cookies
- Grazer Ringe
Zusammenfassung
Wie man sieht, ist das Thema Laktoseintoleranz bei Keksen wirklich schwierig. Sehr ähnliche Produkte, etwa Neapolitaner von Manner oder von Loacker enthalten in dem einen Fall keine Laktose (Manner), in dem anderen Fall schon. Im Butterkeks von Leibniz vermutet man eigentlich kein Milchpulver, doch es ist dort in der Rezeptur enthalten. Oreo-Kekse sehen eigentlich nach Milch aus, enthalten aber keine und sind vegan und laktosefrei.
Hier eine kleine Zusammenfassung mit laktosefreien Keksen:
- Bei Leibniz sind die laktosefreien Produkte speziell gekennzeichnet.
- Oreo-Kekse sind in zahlreichen Varianten laktosefrei.
- Von MinusL gibt es Butterkekse mit Schokolade, Doppelkekse in Anlehnung an die Prinzenrolle, Mignonschnitten und Milch-Haselnuss-Schnitten in Anlehnung an Knoppers.
- Soft Cake von Griesson in den Varianten Orange, Cola-Zitrone, Banane und Himbeere.
- „Chocolate Mountain Cookies“ von Griesson in der Variante „Big Nut“.
- Neapolitaner von Manner.
- Von Coppenrath Feingebäck gibt es zahlreiche laktosefreie Produkte, welche auch entsprechend gekennzeichnet sind.
- Der Othello Keks von Wikana ist laktosefrei.
- „Der Keks“ von Veganz ist vegan und laktosefrei und soll geschmacklich eine Alternative zu einem klassischen Butterkeks sein.