Enthält Ziegenkäse Laktose oder ist er laktosefrei?

Ziegenkäse Laktose

Ziegenkäse ist eine populäre Alternative zu den zahlreichen Käsesorten, welche meist auf Basis von Kuhmilch hergestellt werden. Es hält sich hartnäckig der Mythos, Ziegenmilch wäre laktosefrei. Das ist falsch. Doch was ist mit Ziegenkäse? Ziegenkäse enthält meist keine Laktose, ist also laktosefrei. Doch wie kann das sein? Warum ist Ziegenkäse meist laktosefrei?

Herstellung von Ziegenkäse

Die Herstellung von Ziegenkäse ähnelt im Grunde der Herstellung von den meisten anderen Käsesorten. Durch Zugabe von Lab und Milchsäurebakterien reift der Käse. Und das ist auch der entscheidende Punkt. Es ist bei Käse völlig irrelevant, ob Ziegenmilch, Kuhmilch oder Schafsmilch verwendet wird. Zumindest in Bezug auf den Laktosegehalt. Den die Laktose wird während der Herstellung und Reifung des Käses abgebaut, und zwar durch die Bakterien. Diese verwerten die Laktose in der Milch beziehungsweise im Käse.

Ziegenkäse laktosefreiDoch es kommt auch darauf an, wie lange der Käse reift. Je länger Käse reift, desto mehr Laktose wird abgebaut. Schon nach wenigen Wochen ist der größte Teil der Laktose abgebaut. Bei sogenanntem Weichkäse ist oft weniger als 0,5 Gramm Laktose auf 100 Gramm Käse enthalten. Zum Vergleich, Milch enthält etwa 5 Gramm Laktose auf 100 Milliliter. Doch damit ist noch nicht das Ende des Abbauprozesses erreicht. Nach etwa zwei bis drei Monaten Reifung durch Milchsäurebakterien ist ein Käse normalerweise komplett laktosefrei. Eine weitere Reifung ändert dann zwar noch weiterhin den Geschmack, aber laktosefrei ist der Käse bereits nach zwei bis drei Monaten.

Laktosegehalt von Ziegenkäse

Ziegenkäse gibt es als Frischkäse, Weichkäse und Hartkäse. Während Frischkäse noch Laktose enthält und keinesfalls laktosefrei ist, kann man bei Weichkäse trotz Laktoseintoleranz meist trotzdem zugreifen. Der Laktosegehalt von weniger als 0,5 Gramm Laktose auf 100 Gramm wird trotzdem meistens problemlos vertragen. Hier solltest du auch einfach selbst ausprobieren, ob es bei dir passt. Man muss dazu ja beachten, dass man meist eine kleinere Menge Käse isst und dass Käse langsam verdaut wird. Meist hat man ja trotz Laktoseintoleranz noch eine kleine Restaktivität des Enzyms, welches die Laktose abbaut. Dann kann man auch Ziegenkäse als Weichkäse essen. Bei Hartkäse, welcher länger als zwei bis drei Monate gereift ist, ist die Lage sowieso klar. Hier ist der Laktosegehalt 0 Gramm und der Hartkäse ist laktosefrei.

Der beliebte Altenburger Ziegenkäse ist ein Beispiel für einen Weichkäse. Die kleine Restmenge an Laktose sollte verträglich sein, aber taste dich einfach mit kleineren Mengen heran. Viele Sorten von Ziegenkäse sind Weichkäse. Einige Beispiele sind Sainte-Maure de Touraine, Crottin de Chavignol, Pouligny-Saint-Pierre, Chabichou du Poitou, Picodon, Pélardon und Banon. Ein typischer Hartkäse ist der Ibores aus Spanien. Am einfachsten kannst du den Laktosegehalt von einem Ziegenkäse bestimmen, indem du dir die Nährwertangaben anschaust. Die Angabe zu den Kohlenhydraten entspricht dem Laktosegehalt. Denn Laktose ist eine Art von Zucker und es gibt keine anderen Kohlenhydrate in Ziegenkäse außer Laktose. Bei einem Weichkäse findest du dort Angaben von etwa 1,0 Gramm oder auch manchmal weniger als 0,5 Gramm. Bei Hartkäse steht normalerweise weniger als 0,1 Gramm oder 0,0 Gramm.