Laktose in Cappuccino – ist Cappuccino laktosefrei?

laktosefreier Cappuccino mit Keks

Wer schon einmal in Italien war, weiß, dass dort der Cappuccino zum Frühstück dazu gehört. Auch in Deutschland wird das Kultgetränk aus Italien immer beliebter. Die Basis für den Cappuccino ist ein Espresso, doch dazu kommt noch eine große Portion Milch. Cappuccino ist daher nicht laktosefrei und man sollte ihn bei Laktoseintoleranz meiden. Doch es gibt einige Alternativen und Starbucks, McCafé & Co. haben auch laktosefreien Cappuccino im Sortiment. Auch für zu Hause gibt es Alternativen.

Wie wird Cappuccino hergestellt?

Basis für einen guten Cappuccino ist ein normaler Espresso. Hier gibt es verschiedene Ansätze in Bezug auf die Bohnensorte. Traditionell wird eine Mischung aus Arabica und Robusta genutzt, wobei der Robusta-Anteil bei 40 Prozent liegt. Zunehmend im Trend liegt allerdings ein geringerer Robusta-Anteil beziehungsweise der komplette Verzicht auf Robusta-Bohnen.

Auf diesen Espresso wird Milchschaum aufgegossen. Dabei gibt es einiges zu beachten. Die Milch sollte während des Aufschäumens nicht zu stark erhitzt werden. Die Temperatur sollte währenddessen nicht mehr als 65 Grad Celsius betragen. Auch sollten keine oder nur möglichst kleine Schaumbläschen in der aufgeschäumten Milch sein. Ein häufiger Fehler ist auch, dass die Milch zu fest ist. Ein richtiger Cappuccino wird mit halbflüssigem Milchschaum gemacht, nicht mit festem.

Nährwerte von Cappuccino

Die Nährwerte von Cappuccino können aufgrund der genutzten Milch variieren. Der Großteil der Fette,  Kohlenhydrate und Eiweiße stammen beim Cappuccino natürlich von der Milch. Hier ein Beispiel für die Nährwerte anhand der mittleren Größe beim Cappuccino von McDonalds:

Brennwert  91 kcal
Fett 5,0 g
– davon gesättigte Fettsäuren 3,5 g
Kohlenhydrate 6,9 g
– davon Zucker 6,9 g
Eiweiß 4,7 g
Salz 0,33 g

Wichtig für uns ist hier natürlich die Angabe zum Zucker. Dieser Zucker ist fast ausschließlich auf den Milchzucker in der Milch zurückzuführen.

Wie hoch ist der Laktosegehalt von Cappuccino?

Wie im vorhergehenden Beispiel zu sehen, ist der Laktosegehalt von Cappuccino mit fast 7 Gramm Laktose für eine mittlere Portionsgröße sehr hoch. Diese Menge an Laktose wird von einer Person mit Laktoseintoleranz normalerweise unter keinen Umständen toleriert.

Gibt es laktosefreien Cappuccino?

laktosefreier CappuccinoDa der Laktosegehalt von Cappuccino hoch ist, sollte man bei Laktoseintoleranz, soweit möglich, auf eine Alternative zurückgreifen. Je nachdem, ob ihr auswärts oder zu Hause seid, gibt es verschiedene Alternativen.

Auswärts im Café, Restaurant oder eben bei Starbucks oder im McCafé von McDonalds habt ihr als Alternative manchmal einen normalen Cappuccino, aber nicht mit normaler, laktosehaltiger Milch zubereitet, sondern mit einer der folgenden Alternativen:

  • laktosefreie Kuhmilch
  • Kokosmilch
  • pflanzliche Milchalternative, zum Beispiel auf Basis von Soja, Mandel oder Hafer

Die vielfältigsten Optionen gibt es dabei bei Starbucks. Im McCafé gibt es nach meinem Wissensstand auch laktosefreie Kuhmilch oder eine pflanzliche Milchalternative auf Basis von Soja als Option, allerdings gibt es diese Optionen nicht in einem McDonalds, in welchem es auch McCafé-Produkte gibt, sondern eben nur in einem echten McCafé. In vielen anderen Cafés und wahrscheinlich in den meisten Restaurants sind solche Alternativen aber eher unüblich.

Zu Hause und falls ihr selbst Milch aufschäumen könnt, habt ihr natürlich auch die freie Auswahl und könnt alle oben genannten Alternativen einfach selbst aufschäumen. Von den veganen Alternativen eignen sich Soja und Hafer am besten zum Aufschäumen. Und natürlich die normale laktosefreie Kuhmilch als nicht-vegane Variante.

Noch ein paar Hinweise zu den Kapsel- und Padmaschinen. Von Dolce Gusto gab es mal einen Soja-Cappuccino, dieser ist aktuell allerdings nicht mehr im Sortiment. Alle anderen Produkte, also die Sorten „Cappuccino“, „Cappuccino Intenso“, „Cappuccino Light“ und „Cappuccino Ice“ enthalten Laktose. Ebenfalls gibt es Kapseln von Drittanbietern, welche damit beworben werden, dass die Kapseln kompatibel mit Dolce Gusto sind. Aber auch hier findet sich aktuell keine laktosefreie Alternative. Es bleibt also nur die Alternative, mit der Kapselmaschine den Espresso zu machen und die laktosefreie Milch dazu selbst aufzuschäumen. Auch bei Nespresso, Senseo und Tassimo gibt es keine laktosefreien Alternativen. Hier bleibt also ebenfalls nur die Möglichkeit, laktosefreie Milch selbst aufzuschäumen.

Welche Alternativen gibt es?

Falls ihr unterwegs seid und das Café oder Restaurant, in welchem ihr euch befindet, keine laktosefreie Alternative anbietet, müsst ihr wohl oder übel beim normalen Kaffee oder Espresso bleiben. Auch Latte Macchiato ist keine Alternative, da ebenfalls ein hoher Milchanteil enthalten ist.

In manchen Supermärkten gibt es fertige laktosefreie Cappuccino-Pulver-Mischungen, welche nur noch mit heißem Wasser aufgegossen werden sollen. Das Zeug ist natürlich laktosefrei, aber ich habe keine Ahnung, warum man es als Cappuccino bezeichnen darf.

Wissenswertes

Das Wort Cappuccino basiert auf dem österreichischen Wort Kapuziner. Der Kapuziner ist eine Wiener Kaffeespezialität. Wie wurde aus dem Kapuziner der Cappuccino? Es wird vermutet, dass österreichische Soldaten den Kapuziner nach Italien brachten. Dort soll sich aus dem Kapuziner der Cappuccino entwickelt haben. Da der heutige Cappuccino, bestehend aus Espresso und Milchschaum, eigentlich nichts mehr gemein hat mit dem Kapuziner, bestehend aus Mokka und Schlagsahne, ist der Cappuccino natürlich trotzdem ein originär italienisches Getränk.

Ein akustisches Phänomen, welches bereits wissenschaftlich untersucht und 1982 erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde, ist der Cappuccino-Effekt. Wenn man unmittelbar nach dem Umrühren der Tasse mehrmals hintereinander auf die Tasse klopft, steigt die Tonhöhe mit jedem Klopfen an. Mehr dazu auf Wikipedia, falls es dich interessiert.