Ist Feta laktosefrei? – Enthält Fetakäse Laktose?

Feta Schafskäse Salzlakenkäse

Feta ist ein Salzlakenkäse aus Griechenland, welcher ausschließlich aus Schafs- und Ziegenmilch hergestellt wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Käsesorten ist noch eine kleine Restmenge Laktose enthalten. Feta ist also nicht komplett laktosefrei. Aufgrund der häufig geringen Portionsgröße wird Feta jedoch in den meisten Fällen auch bei Laktoseintoleranz problemlos vertragen.

Wie wird Feta hergestellt?

Feta ist Grunde genommen ein spezieller Salzlakenkäse. Die folgenden Ausführungen gelten daher für alle Salzlakenkäse, also auch für Feta. Ausgangsbasis ist wie immer die Milch. Dabei kann Kuhmilch verwendet werden, für Feta werden jedoch Schafsmilch und Ziegenmilch verwendet. Die Schafsmilch muss mindestens 70 Prozent Anteil haben beim Feta und die Ziegenmilch ist optional und darf maximal 30 Prozent Anteil haben. Die Milch wird pasteurisiert und anschließend werden Lab und Enzyme dazu gegeben. Mit einer Käseharve wird die geronnene Milch in Würfel geschnitten. Als Nebenprodukt entsteht Molke. Diese wird abgegossen. Die Würfel werden mit einer Salzlake übergossen. In dieser Salzlake reift der Käse unter vollständigem Luftabschluss für etwa 45 bis 60 Tage. Dabei entzieht die Salzlake dem Käse Wasser, dadurch wird der Käse fester.

Wie hoch ist der Laktosegehalt von Feta?

Der auf der Packung deklarierte Anteil an Kohlenhydraten entspricht bei Käse im Regelfall dem Laktosegehalt. Je nach Hersteller liegt dieser bei Feta und bei Salzlakenkäse meistens im Bereich zwischen 0,4 und 0,9 Gramm Laktose auf 100 Gramm. Da auch die Portionsgrößen meist kleiner sind als beispielsweise bei Milch (1 Glas = 250 Milliliter = ca. 12 Gramm Laktose), wird handelsüblicher Feta meist auch bei einer leichten oder mittelschweren Form der Laktoseintoleranz vertragen. Solltet ihr Feta aus 100 Prozent Schafsmilch problemlos vertragen, aber auf „normalen“ Käse aus Kuhmilch (Gouda, Emmentaler, Cheddar, …) reagieren, dann wäre das ein ernster Hinweis darauf, dass es vielleicht doch eine Kuhmilchallergie ist und keine Laktoseintoleranz. In diesem Fall kontaktiert bitte unbedingt einen Arzt zur weiteren Abklärung.

Nährwertangaben

Wie bei anderen Käsesorten auch, gibt es bei Feta verschiedene Fettstufen. Daher treffen die folgenden Werte nicht unbedingt auf jedes Produkt zu. Ich habe als Beispiel die Produkte von Salakis in der normalen Varianten sowie in der Light-Variante genommen.

Salakis Natur, je 100 Gramm

Brennwert  266 kcal
Fett 22,8 g
– davon gesättigte Fettsäuren 16,2 g
Kohlenhydrate 0,8 g
– davon Zucker 0,8 g
Eiweiß 15,7 g
Salz 2,8 g

Salakis Light, je 100 Gramm

Brennwert  160 kcal
Fett 9,0 g
– davon gesättigte Fettsäuren 6,4 g
Kohlenhydrate 0,9 g
– davon Zucker 0,9 g
Eiweiß 19,0 g
Salz 2,8 g

Für uns besonders wichtig ist die Angabe der Kohlenhydrate und wie viel davon Zucker ist. Mit jeweils knapp unter einem Gramm ist der Laktosegehalt relativ niedrig. Viele Menschen mit Laktoseintoleranz brauchen für diese geringen Mengen gar keine Laktase. Trotzdem kannst du natürlich Laktase nehmen.

Der Salzgehalt von Feta ist produktionsbedingt natürlich eher hoch, es handelt sich schließlich um Salzlakenkäse. Die DGE gibt als Orientierungswert für die tägliche Speisesalzzufuhr 6 Gramm an.

Wissenswertes

Salat mit Feta und OlivenFeta gibt es schon seit über 2.000 Jahren. Bereits in der griechischen Antike wurde er hergestellt. Seit 2002 ist „Feta“ eine geschützte Ursprungsbezeichnung für in Salzlake gereiften weißen Käse aus Schafs- oder Ziegenmilch aus Griechenland. Kuhmilch darf nicht Ausgangsbasis für einen Feta sein. Diese wird dann häufig Salzlakenkäse oder Balkankäse bezeichnet. Wenn man sich fragen würde, was die beiden bekanntesten Feta-Hersteller sind, welche in Deutschland ihre Produkte vertreiben, dann würde man denken, es handelt sich um Patros und Salakis. Bei Patros gibt es tatsächlich einen einzigen Feta, alle anderen Käsesorten sind aus Kuhmilch hergestellt. Das Produkt wird dann z.B. als „Patros Natur“ bezeichnet. Hersteller ist Hochland aus Bayern. Bei Salakis werden alle Käsesorten aus Schafsmilch hergestellt, allerdings nicht in Griechenland. Salakis gehört zur französischen Lactalis-Unternehmensgruppe. Ich möchte auch niemand davon abhalten, diese Käsesorten zu essen, aber es ist mal wieder ein gutes Beispiel davon, dass der erste Anschein oft anders ist, als man denkt. Ich selbst bin ein großer Fan vom Salakis Light.

Wenn man sich dann mal für einen Feta entschieden hat bzw. gilt dies auch für die anderen oben genannten Produkte, ist es noch wichtig, folgendes zu beachten. Die Salzlake in der Verpackung und die luftdichte Verpackung halten den Feta frisch. Sobald die Packung geöffnet wird, ändert sich der Feta schnell geschmacklich. Nicht zum besseren. Eine geöffnete Packung sollte man also schnell aufbrauchen, bestenfalls am selben Tag. Wenn man doch mal Feta aufbewahren möchte, dann bestenfalls in Salzlake in einer luftdichten Dose.

Salzlakenkäse ist nicht nur in Griechenland traditionell sehr beliebt. Auch in Bulgarien, Serbien, Mazedonien, in der Türkei und in anderen Balkanländern gehört der Salzlakenkäse zur landestypischen Küche.

Gibt es laktosefreien Feta?

Da der Laktosegehalt je nach Molkerei noch bei etwa 0,4 bis 0,9 Gramm auf 100 Gramm liegt, gibt es tatsächlich auch laktosefreien Feta von MinusL. Dieser basiert auf einer Mischung aus Schafsmilch und Ziegenmilch. Der Hersteller gibt an, dass der Laktosegehalt bei unter 0,1 Gramm auf 100 Gramm Feta liegt. In der Zutatenliste findet sich allerdings nicht das Enzym Laktase. Stattdessen soll der Feta „durch eine spezielle Herstellung und Reifung laktosefrei“ sein. In jedem Fall ist es einen Versuch wert, wenn ihr bei normalem Feta aus dem Supermarkt Probleme haben solltet.

Welche Alternativen gibt es?

Der vegane Trend im letzten Jahrzehnt hat eine Menge interessanter Produkte herausgebracht. Davon profitieren auch wir mit unserer Laktoseintoleranz, denn jedes vegane Produkt ist natürlich automatisch laktosefrei. Taifun ist ein führender Hersteller für Bio-Tofu-Produkte in Deutschland und auch ganz klar mein Favorit. Seit 2016 hat Taifun auch fermentierten Tofu im Angebot. Schon der Name des Produkts, „FeTo“, soll natürlich Erinnerungen wecken und ganz klar geht es hier darum, eine vegane Feta-Alternative anzubieten.